Donnerstag, 8. Januar 2009

Online-Reputation



Wir haben die Online-Reputation am Beispiel von Greenpreace und Glencore International untersucht. Aus folgenden Instrumenten haben wir den nachstehenden Eindruck erhalten:

Google
Glencore: Auf Platz eins erscheint die eigene Unternehmenshomepage. Bereits auf der ersten Seite auf Platz 7 ein kritischer Bericht mit folgendem Wording: "... Bergleute in Bolivien protestieren gegen ihre Entlassung durch eine Firma, die zum Schweizer Rohwarenkonzern Glencore gehört ..." (Quelle 20minuten). Auf der zweiten Seite geht es dann mit diesem Titel weiter: "Die wichtigsten Probleme bei Glencore und Glencores Stellungnahmen seit Januar 2008".

Technorati: Technorati ist eine der größten Echtzeit-Internet-Suchmaschinen speziell für Blogs. Mitte Februar 2008 waren etwa 112.8 Millionen Weblogs und 2 Milliarden Links indexiert. Täglich kommen nach eigenen Angaben etwa 70.000 neue Blogs hinzu.

Glencore: Auf Technorati werden unter Glencore 3 Resultate gefunden. Ein kurzer Blick darauf ergibt ein mehr oder weniger sachliches Bild.


Social Bookmarking-Plattformen (mister-wong.de, del.icio.ous, etc.)

Social Bookmarks (selten auch in der übersetzten Form: „Soziale Lesezeichen“) sind Internet-Lesezeichen, die im Internet mit Hilfe einer Browser-Oberfläche von verschiedenen Benutzern durch gemeinschaftliches Indexieren erschlossen werden. Sogenannte Social-Bookmark-Netzwerke können neben dem Sammeln von Links und Nachrichtenmeldungen auch zum Sammeln von Podcasts oder Videos konzipiert sein.

mister-wong.de
Glencore: Unter Glencore werden keine Einträge und unter Glencore International werden 4 Einträge gefunden. Die gefundenen Einträge sind soweit sachlich.


delicious.com
Glencore: Es werden 60 Einträge gefunden. Unter dem Raster drei befindet sich ein kritisch-sachlicher Beitrag vom Spiegel.de mit dem Titel "Im Reich der Rich Boys".

Personensuchmaschinen für z.B. CEO

123people.de

Glencore: Der Name des CEO ist nicht publiziert. Gemäss Wikipedia heisst der CEO Ivan Glasenberg. Er wird auf 123people.de gefunden. Auf Xing wird Ivan Glasenberg nicht gefunden.

Twitter

Glencore: Wird unter tweetscan.com nicht gefunden.


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Greenpeace:
Überraschend! Obwohl sich Greenpeace mit ihrem Auftreten sich weitherum nicht nur Freunde schafft, ist die Reputation im Netz gut. Schlechte Meldungen sind Mangelware. Die Berichterstattung wird von Greenpeace selber dominiert. Website, Blogs, Facebook-Gruppe, Artikel in Zeitungen über ihre Aktionen - Greenpeace ist im Netz stark präsent, fast ausschliesslich aber nur mit der eigenen Message und nicht mit kritischen Anliegen von anderen Zeitgenossen.
Kleine Ausnahmen bilden der Eintrag im deutschen Wikipedia und der Appleblog. Bei Wikipedia wird in einem kleinen Abschnitt erklärt, was die beiden Gründungsmitglieder Patrick Moore und Paul Watson von der aktuellen Ausrichtung von Greenpeace halten. Sie werfen Greenpeace ideologische Verblendung vor und sagen, dass Greenpeace ihren Mitgliedern ein gutes Gewissen verkaufe. Auf appleblog.ch sind natürlich die Apple-Computer das Thema. Darin steht, dass Greenpeace Apple in Bezug auf die schlechte Umweltverträglichkeit der Computer angreift, die Umweltorganisation jedoch selber Lenovo-PC's einsetze, die in der Umweltverträglichkeit schlechter abschneiden als Apple. Anscheinend aus Spargründen. (schreibe diesen Blog übrigends auf einem MacBook...)
Zusätzlich habe ich im Netz eine Medienmitteilung der CIBA gefunden, die die Aktion von Greenpeace im vergangenen April als befremdend betitelt. Damals kletterten Aktivisten auf die Türme der CIBA in Basel. CIBA warf Greenpeace vor, so nicht den Dialog zu suchen.
Ansonsten sind kritische Voten gegen Greenpeace im Netz wie gesagt Mangelware. Für eine Organisation, die auf eine so polarisierende Weise aktiv ist sehr überraschend.

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Strategie-Entwicklung für Glencore:

Eine mögliche Strategie für Glencore wäre überhaupt einmal mit Kommunikation zu beginnen. Gemäss Berichten von Eco des Schweizer Fernsehens verweigert Glencore jede Art von Kommunikation mit Medien. Mit der Aufnahme der Medienarbeit könnte der unter Google doch eher umstritten vermerkte "stumme Riese" die Flucht gegen vorne antreten und mit der Menschheit in einen Dialog einsteigen. Das wäre aber eine Trendwende und eher wenig denkbar für Glencore. Eine Herausforderung ist es auf jeden Fall so oder so.


- Google-Alert eingerichtet
- blueReport ausprobiert

... und weg ...